Mit Ruderalfläche bezeichnet man einen Standort mit steinigem, humsarmem Untergrund, wie zum Beispiel Kiesplätze oder Wegränder. Eine grosse Vielfalt an
Pflanzen kann auf solchen Standorten wachsen, dazu gehören viele Ackerbegleitkräuter. Als typische Pionierpflanzen haben Ruderalpflanzen die Eigenschaft, dass sie durch häufige Störungen wie Tritt-, Schnitt- oder Bodenbewegungen nicht beeinträchtigt werden.

Ruderalflächen sind von grossem biologischen Nutzen

Als Gartenelement haben Ruderalflächen den Vorteil, dass sie wenig Pflege benötigen. Dennoch sind sie ein wichtiger Standort insbesondere für viele bedrohte
Ackerunkräuter, die hier einen Ersatzstandort finden.

Steter Wandel

Ruderalflächen stehen in einem steten Wandel. Zuerst besiedeln lichtbedürftige, sogenannte Pionierpflanzen, die Schüttflächen. Bereits ab dem zweiten Jahr
wachsen mehrjährige hohe Stauden und schlussendlich entsteht ein Wald. Diese Pflanzenabfolge nennt man Sukzession.

Praxistipp

Man gibt eine ca. 80 cm dicke ungereinigte Kiesschicht auf den Boden und sät Samen von Pflanzen, die auf Kies wachsen (z. B. Natternkopf, Königskerzen, Wegwarten). Das Anlegen einer Ruderalfläche ist überall möglich, es finden sich Arten für sonnige aber auch für schattige Standorte.