Hier wurde der Wald auslesedurchforstet. Die wertvollsten Bäume haben jetzt genügend Raum, damit sie weitere 10 Jahre wertvolles Stammholz produzieren können. Bei diesem Holzschlag erntete das Forstteam sägefähiges Holz für regionale Sägewerke, Industrieholz für die Platten- und Papierholzproduktion und Brennholz.
Ziel: vermehrt stehendes und liegendes Totholz für die Artenvielfalt im Wald
Rund 5000 Arten sind auf den Lebensraum Totholz angewiesen. Pilze, Käferlarven, Asseln usw. zersetzen altes und totes Holz. Flechten, Moose und Insekten leben auf und im Totholz. Kleinsäuger, Reptilien und Amphibien verstecken sich darunter und Schnecken suchen Feuchtigkeit und Nährstoffe von liegendem Totholz. Im Kreislauf des Waldes ist totes Holz ein natürliches Element der Altersphase und spielt eine wichtige Rolle als Lebensraum und für den Nährstoffkreislauf im Wald. Besonntes, stehendes, dickes Totholz weist eine besonders hohe Artenvielfalt auf. Die Waldungen im Wirkungsgebiet des Forstbetriebes Studenland produzieren jährlich rund 12‘000 Efm Holz. Dieses wird zu 85% in der Schweiz weiterverarbeitet
Das Astmaterial bleibt liegen weil es:
- sich heute nicht wirtschaftlich nutzen lässt und im Wald verbrennen verboten ist;
- ein wichtiger Lebensraum für die Artenvielfalt ist;
- ein Nährstofflieferant ist und den Stickstoffeintrag aus der Luft ausgleicht.
Arten im Lebensraum «Totholz»
Die Zauneidechse wärmt sich gerne auf besonnten Asthaufen auf. Der Hirschkäfer benötigt für seine Entwicklung vom Ei bis zum Käfer rund 6 Jahre. Dafür ist liegendes, starkes Totholz nötig, welches mindestens so lange im Wald vermodert. Iltisse verbringen den Tag in Asthaufen und jagen in der Nacht nach Amphibien. Als Vertreter der Vögel sei der Zaunkönig genannt, welcher sein kugelförmiges Moosnest in Asthaufen baut. Totholz bietet Nahrung und Unterschlupf für viele, zum Teil seltene Tiere!